EU-Projekte

Erfahrungsbericht Erasmus+ Auslandspraktikum in der Bretagne – Emil Roßbach (G12.2)

Erasmus-Projekt: Bretagne G 12.2

In meinem siebenwöchigem Auslandspraktikum in Frankreich war ich in 2 handwerklichen Betrieben im Zentrum der Bretagne. Während meines Praktikums habe ich die Grundwerkzeuge des Schreiners kennengelernt. Durch Millimeter genaues Hobeln, Anzeichnen, Sägen und Stechbeiteln konnte ich gegen Ende gute Holzverbindungen bauen, aus eckigen Latten runde Stäbe machen und Kanten fasen. Außerdem konnte ich die Schritte des Emaillierens auf Lavastein kennenlernen und selbst ausprobieren. Neben meiner Arbeit in der Werkstatt habe ich Content für Social Media erstellt und mich in verschiedenen Schnittprogrammen weitergebildet. Immer wieder sind wir für Kundengespräche durch die Bretagne an die Küste gefahren und haben uns die Landschaft angeguckt. Wenn wir schon im Voraus wussten, dass das Gespräch lang und eher uninteressant für mich wird, bin ich entweder in der Werkstatt geblieben oder mit hingefahren aber während dem Gespräch mit dem Fahrrad zurückgefahren. So habe ich viele verschiedene Städte besichtigen können. 

Aber auch in meiner Freizeit habe ich viel erlebt. An Wochenenden sind wir regelmäßig ans Meer gefahren oder haben Freunde besucht. Auch die Bretonische Kultur habe ich ausgiebig kennengelernt, neben unzähligen Malen Gallete und Crêpe essen, haben wir zwei Fest Noz besucht. Das ist ein Fest bei dem sich (in meinem Fall knappe tausend) Menschen (meist abends) treffen um gemeinsam zu klassischer live Musik traditionell bretonisch zu tanzen. Die Tänze sind teilweise sehr kompliziert, aber alle nehmen einen sehr freundlich auf und zeigen einem wie sie gehen. So habe ich die ganze Nacht durchgetanzt. Außerdem habe ich mich mit der lokalen Feuerwehr connected und habe mich ausgiebig über Unterschiede und Gemeinsamkeiten in Technik und Arbeitsweile zur Feuerwehr Köln ausgetauscht. Da ich kein Wort Französisch spreche, mussten alle Konversationen auf Englisch stattfinden, was eher schwierig war, weil viele Franzosen kein Englisch können. Ich hatte aber recht wenig Kontakt mit anderen Menschen, weil ich in einem Dorf mit nicht mal zweihundert Einwohnern gewohnt habe. Dadurch ist man teilweise auch einsam und recht eingeschränkt. Bis zum nächsten Supermarkt und meinem 2. Praktikumsbetrieb musste ich 15 km mit dem Fahrrad fahren. Das Problem mit der langen Fahrt zum Supermarkt ließ sich aber lösen, indem ich nachmittags direkt zu den verschiedenen Bauern gewandert bin um Milch, Nudeln, Mehl, Brot, usw. zu kaufen. Auf der anderen Seite habe ich mich durch ein so kleines Umfeld auch deutlich integrierter gefühlt, so habe ich nebenher z. B. auf einer Baustelle oder einem Festival mitgeholfen. 

Erasmus-Projekt: Bretagne G 12.2

Ich habe sehr viel gelernt und kehre mit einem guten Gefühl und vielen Erfahrungen nach Köln zurück!

Redaktion: © Emil Roßbach